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Meine Handwerker sind super


VonGaby Oswald- Geschrieben am17 July 2008

Heute Morgen ging ich Schafe hochtreiben, damit die Älpler den sechs Kubikmeter grossen Stein unterhalb vom Grätli sprengen konnten. Der Stein gehörte mal zu einem noch grösseren Stein, ist von diesem aber abgebrochen und liegt nun auf steilem Untergrund, der unterspült werden könnte. 
Am Samstag treiben die Älpler die Kühe auf die Oberstaffel. Einer der Ställe liegt unterhalb des Steines und damit diesen Sommer den Kühen bestimmt nichts passiert, muss der gefährliche Stein weg.

Ich habe alle Schaf hochgetrieben. Die Geissen von Sepp haben sich versteckt. Ich bin nass bis auf die Haut. Der Nebel gibt mir kurz den Blick hinunter zum Stall frei. Ich sehe ein Auto und drei Personen aussteigen. Für mich wird es Zeit. Ich begebe mich auf den Rückweg. Peter, Hanspeter und Sepp kommen mir entgegen. Sie schleppeg das ganze Material für die Sprengung hinauf. Bei diesem Sauwetter muss man keine Angst haben, dass Wanderer unterwegs sein könnten.

Der Ostschweizer von Swisstopo müsste in der Zwischenzeit auch wieder bei der Bergstation sein. Auf der Fahrt zur Oberstaffel habe ich im Subi-Taxi einen Mann mitgenommen, der die Wanderwege prüft. Auf seinem riesigen GPS-Gerät sieht man, wie wir mit Subi auf dem Wanderweg Richtung Bödmer fahren. Zwischendruch muss ich anhalten, damit er überprüfen kann, ob die Wege mit der Karte übereinstimmen. Oben erklärt er mir das Gerät und verrät mir, dass der Wanderweg auf der Karte von Swisstopo anders verläuft als der auf der Urner Karte. Er prüfe heute, auf welcher Karte der Weg richtig verzeichnet sei. Ausser ihm habe ich heute nur noch den Viehkontrolleur gesehen. Den habe ich ebenfalls ein Stück mitgenommen. Bei diesem Wetter lässt man keinen durch den strömenden Regen gehen!

Nass kommen wir bei der Hütte an. Toni und Walti sind fleissig bei der Arbeit. Sie haben ein Dach gebaut, damit sie nicht mehr in meiner Küche arbeiten müssen. Super!!!

Toni ist am Platten legen. Die Urner «Leitern» sehen sehr gefährlich aus. Falls irgend jemand eine kleine Leiter besitzt, bitte diese morgen früh Toni mitgeben.

Unter dem provisorischen Dach wird fleissig gearbeitet. Der Staub bleibt draussen. Der Lärm ist erträglich und ich lese mein Buch zu Ende. Leider habe ich heute morgen vergessen meinen Ofen einzufeuern. Da er gut zwei Stunden braucht bis es richtig warm wird, ziehe ich mir mehrere Pullover an. Ocean legt sich zu mir. Ich habe also jemanden, der mich wärmt. So ein kleiner Hund ist wirklich vielseitig einsetzbar.

Mein Bluterguss am Bein, den ich mir gestern beim Zusammenstoss mit dem Bock von Felix geholt habe, tut jetzt erst richtig weh. Dieses weisse Ungeheuer hat es auf  Nazca abgesehen. Kopf runter und auf Nazca los! Nur blöde, dass Nazca hinter mir stand und meine Beine den Stoss abbekommen haben. Beim nächsten Angriff hat Nazca sich dann revanchiert und ich hoffe der Bock hat etwas daraus gelernt. Nazca hat er dann in Ruhe gelassen. Mich und den Salzsack hat er aber dennoch die ganze Zeit verfolgt, bis es nichts mehr zu lecken gab. Dieser Bock ist ganz schön aufdringlich!